Rheinische Post: Union folgt ihrem Held Wolfgang Schäuble Kommentar Von Eva Quadbeck

Düsseldorf (ots) – Es ist nicht überraschend, dass die Unionsfraktion gestern erneut Finanzminister Wolfgang Schäuble folgte und trotz größter Bedenken für weitere Verhandlungen mit den Griechen stimmte. Der in Griechenland verhasste Finanzminister hat in der Union Heldenstatus. Zur Empörung der Sozialdemokraten wiederholte Schäuble gestern seinen Plan für einen Grexit. In der Unionsfraktion wirkten die Worte des Finanzministers hingegen wie Balsam. Die Abgeordneten konnten sich mehrheitlich zu einem Ja für weitere Verhandlungen mit Griechenland durchringen, weil sie es Schäuble zutrauen, dass er immer noch die Kraft besitzt, die Notbremse Grexit zu ziehen. Damit ist die Abstimmung heute im Bundestag nur eine kleine Hürde für die Union. Zum Schwur wird es kommen, wenn das dritte Hilfspaket mit den Griechen verhandelt ist. Die Mehrheit der Abgeordneten glaubt nicht mehr an eine Sanierung Griechenlands. Zudem wächst auf viele Abgeordnete der Druck der Bevölkerung, den Griechen keine weiteren Kredite auf Kosten der Steuerzahler zu gewähren. Es geht für die Abgeordneten also nicht nur um die eigene Überzeugung, sondern auch um den nächsten Wahlkampf und die Verteidigung des eigenen Mandats.

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621

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