Rheinische Post: Kommentar: Späte Vernunft

Düsseldorf (ots) – In ihrer „Tarifrunde außer der Reihe“ beim Sozial- und Erziehungsdienst hat Verdi die Erzieherinnen und Sozialarbeiter zu sehr auf den Baum gejagt. Die Forderung von einem Lohnplus von durchschnittlich zehn Prozent wirkte wie eine aufputschende Droge. Nur allzu gern gingen die Beschäftigten dafür auf die Straße. Doch die massiven Arbeitskämpfe führten nur dazu, dass Eltern genervt und die klammen Kommunen bei den Personalkosten auch noch entlastet wurden. Die zehnprozentige Lohnerhöhung erzielten die Streiks nicht. Die Quittung bekam die Verdi-Führung bei der Abstimmung über das Schlichtungsergebnis von immerhin 3,3 Prozent – die angeheizte Basis ließ es durchrasseln. Es ist gut, dass beide Seiten sich nun doch zusammengerauft und einen vernünftigen Kompromiss zustande gebracht haben. Die Kommunen haben die Notwendigkeit erkannt, ein bisschen mehr zu geben. Die Gewerkschaftsführung hat durchgesetzt, dass das Plus gerechter verteilt wird. Jetzt ist die Basis gefordert, vom Streik- in den Arbeitsmodus zu schalten und dem Vorschlag schnell zuzustimmen.

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621

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