Westfalenpost: Gradmesser der Zivilisation / Kommentar von Rudi Pistilli zur Forderung nach Alternativen zu Tierversuchen

Hagen (ots) – Tierversuche auf ein unerlässliches Maß zu beschränken, muss das Ziel einer humanen Gesellschaft sein! Die neuen Daten des Statistischen Bundesamtes ergeben in diesem Zusammenhang ein Armutszeugnis: Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Tiere, die für Versuche herhalten mussten, um 70 Prozent gestiegen. Da bekommt der jüngste Vorstoß der Landesregierung, für Alternativen mehr Geld in die Hand zu nehmen, einen bitteren Beigeschmack. Diese Diskussion wurde bereits in den 1980er Jahren geführt. Auch in NRW.

Ein längerer Blick auf Labortiere reicht, um zu Erkennen, dass die qualvollen Experimente zum Wohle unserer Gesundheit nicht mehr vertretbar sind. Zumindest nicht in dieser Dimension, da viele Ergebnisse für den Menschen laut medizinischer Fachmagazine irrelevant sind.

Es gibt mittlerweile Messverfahren, die ohne das Aufschneiden von Mäusen, Katzen und Affen auskommen. Tests im Reagenzglas mit Gewebekulturen und ausgeklügelte Computermodelle gehören dazu. Der völlige Verzicht auf Tierversuche ist zurzeit realitätsfremd. Ein ethisches Dilemma mit dem wir durch das Versagen der Verantwortlichen wohl noch länger als gedacht leben müssen.

Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160

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