Rheinische Post: Kommentar: Hoffnung im Iran

Düsseldorf (ots) – Es war ein Urnengang, bei dem die Iraner nicht unter verschiedenen politischen Optionen wählen konnten, sondern bestenfalls unter zwei Schattierungen des Regimes. Das aber haben sie wenigstens im bedeutendsten Wahlbezirk Teheran mit beeindruckender Deutlichkeit getan. Die ultrakonservativen Hardliner, die seit einem Jahrzehnt die iranische Politik dominiert hatten, kassierten eine klare Abfuhr. Die Reformer um Präsident Hassan Rohani wurden gestärkt und damit auch dessen Politik der kontrollierten Öffnung zum Westen. Ein gutes Zeichen. Der Iran mit seinen 80 Millionen Menschen benötigt dringend Investitionen und Konsumgüter, von denen er lange abgeschnitten war. Westliche Unternehmen hoffen auf lukrative Geschäfte und westliche Politiker auf iranische Kooperation vor allem bei der Suche nach einer Lösung für den syrischen Bürgerkrieg. Hoffnungen, die teilweise überzogen sind. Zu verfilzt und marode ist die iranische Wirtschaft, zu einbetoniert das Regime der Ajatollahs, als dass man Wunder erwarten dürfte. Aber ein wenig Hoffnung, das ist ja schon etwas.

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621

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