Rheinische Post: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Telekom-Vorstand

Düsseldorf (ots) – Die Staatsanwaltschaft Bremen ermittelt gegen den Telekom-Vorstand Thomas Kremer. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf Unternehmensquellen und eine Bestätigung von Kremer. Die Behörde wirft dem 58-jährigen vor, es als bis 2012 amtierender Chief Compliance Officer von Thyssenkrupp möglicherweise unterlassen zu haben, ausreichend dafür zu sorgen, dass es beim Bremer Joint-Venture Atlas Elektronik zu keinen Straftaten komme. Darum sehe sie ihn als einen der Beschuldigten bei einem Strafverfahren wegen vermuteter Steuerhinterziehung und Korruption. Kremer weist die Vorwürfe scharf zurück. Er habe nicht die Aufgabe gehabt, sich als Chief Compliance Officer um jedes Detail im Unternehmen zu kümmern, erst recht nicht bei Joint-Ventures. Er rechnet mit einer Einstellung des Verfahrens. „Ich gehe davon aus, dass die Ermittlungen eingestellt werden. Ich sehe nicht, wie ich mich strafbar gemacht haben sollte.“ Die Staatsanwaltschaft Bremen prüft insbesondere, ob das 2006 von ThyssenKrupp und Airbus gemeinsam übernommene Rüstungsunternehmen Atlas bei Aufträgen aus Griechenland und aus der Türkei Bestechungsgelder zahlte. Laut Kremer habe das Unternehmen selber vor zehn Jahren der Staatsanwaltschaft Bremen gemeldet, dass es einen Verdacht auf fragwürdige Geschäfte habe, aber die Behörde habe damals nichts unternommen. Gegenüber der „Rheinischen Post“ meinte zu den Vorgängen der Compliance-Experte Frank Hülsberg von der Beratungsfirma Warth & Klein Grant Thornton: „“Natürlich kann sich der Chief Compliance Officer eines Konzerns nicht um jeden Winkel kümmern. Aber je konkretere Hinweise es auf Probleme gibt, umso mehr steigt der Druck, dass da ganz genau hingeschaut wird. Und wenn das nicht geschieht, kann es eng werden.“

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621

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