Westfalenpost: Miguel Sanches zur Gefahr durch Anschläge

Hagen (ots) – Wenn einer mit seinem Leben abgeschlossen hat und Terror verbreiten will, ist er kaum zu stoppen. Soweit bekannt, wurde der Flughafen in Istanbul gut überwacht und der Sicherheitsapparat der Türkei ist groß. Dennoch kam es zum Anschlag. Nun kann man versuchen, einen Airport robuster, weiträumiger zu sichern. Falsch wäre es nicht. Doch die Art der Prävention greift ein, wenn schon Gefahr in Verzug ist. Gute Sicherheitspolitik sollte früher ansetzen. Erstens, der Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) und ähnliche Gruppen muss härter geführt werden. Zweitens, die Geheimdienste müssen mehr tun. Ihre (Zusammen)Arbeit wird aufgewertet. Drittens muss man mit mehr Aufwand Anti-Radikalisierungs-Programme betreiben. Terroristen sind hemmungslos, eine freiheitliche Gesellschaft schaut hingegen auf die Wahl der Mittel. Wären wir genauso skrupellos, würden wir uns eine Blöße geben. Passiert ein Anschlag, reagiert die Politik, die Medien überschlagen sich. Für die Terrorszene bedeutet es eine perfekte Reizüberflutung. Wir sind für die Terroristen mit unserem Verhalten berechenbar, sie sind umgekehrt für uns unberechenbar. Wenn es gelänge, das umzudrehen, kämen wir einen entscheidenden Schritt voran.

Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160

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