WAZ: Eltern fehlt das Vertrauen – Kommentar von Christopher Onkelbach zu Konfessionsschulen

Essen (ots) – Die Anforderungen, vor denen das Schulsystem steht, sind enorm. Die Integration von Kindern mit Behinderungen droht zu scheitern, 40.000 Flüchtlingskinder müssen integriert werden, es fehlt an Lehrern und Schulleitern, die Bauten sind teils marode. Viele Eltern suchen nach Alternativen. So ist es zu erklären, dass die Zahl der Schulen in freier Trägerschaft, wovon ein großer Teil auf die Kirchen entfällt, in den letzten drei Jahren um fünf Prozent gestiegen ist, obwohl zugleich die Gesamtzahl der Schüler sank. Dass gut ein Viertel der Eltern diesen Schulen mehr zutraut, muss für die Politik ein Alarmsignal sein.

Den Eltern ist nicht vorzuwerfen, dass sie für ihre Kinder den größtmöglichen Bildungserfolg wünschen. Immer wichtiger scheint vielen auch eine christliche Wertevermittlung zu sein. Sie wollen die Zukunft ihrer Kinder nicht von den Zumutungen eines Bildungssystems abhängig machen, in das sie ihr Vertrauen zu verlieren drohen. Die Solidarität mit einer engagierten Gemeinschaftsgrundschule in einem schwierigen Viertel mit vielen Migranten endet da, wo eine konfessionelle Schule größere Chancen verspricht. So kommt es, dass sich an einzelnen Schulen die Probleme ballen.

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