Rheinische Post: Kommentar: Aderlass für den Sport

Düsseldorf (ots) – Von Gianni Costa: Der Sport belügt sich gerne selbst. Es geht darum, eine große Show am Laufen zu halten. Die Unterhaltungsindustrie dahinter akzeptiert keinen Stillstand. Man hält maximal für kurze Zeit inne, kehrt die Scherben zusammen und macht weiter. Es werden Neuanfänge beschworen, die Rede ist von Einzelfällen. Das ist eine grobe Verharmlosung. Der Leistungssport ist systematisch befallen. Viele Athleten wissen, dass ohne Beistand aus den Labors die vorderen Plätze in unerreichbarer Ferne liegen. Sie dopen fürs Scheinwerferlicht. Es geht nur um den Sieg. Die kriminellen Strippenzieher sitzen überall. Doping bei der Nordischen-Ski-WM ist wohl auch „Made in Germany“, von einem deutschen Arzt gemischt für die Adern österreichischer Sportler. Der europäische Gedanke – sehr speziell interpretiert. Die gute Nachricht: Seit 2015 gibt es das Anti-Doping-Gesetz, gegen das sich viele Verbände bis zum Schluss gewehrt hatten – den Kriminellen drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Endlich werden sie angemessen bestraft. Der Sport hat es ja nicht geschafft, selbst für Fair-Play zu sorgen.

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