Rheinische Post: Kommentar: Show ohne Substanz

Düsseldorf (ots) – Von Michael Bröcker

Der Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sollte Donald Trump auch öffentlich die Anerkennung als großer Staatsmann bringen, als der sich der US-Präsident selbst sieht. Dafür nimmt der selbsternannte Führer der freien Welt auch in Kauf, einen Mann als „Freund“ und „großen Anführer“ zu bezeichnen, der Tausende Regimegegner in Internierungslagern einsperrt und seinem Volk jegliche Freiheitsrechte abspricht. Doch auch die schmerzhafteste Realpolitik wäre ja gerechtfertigt, wenn sie zu konkreten Verbesserungen führte. Doch Trumps große Kim-Show brachte in Vietnam keine Ergebnisse. Es sei keine gute Idee, etwas zu unterzeichnen, sagte Trump. Dabei geht es doch genau darum: Nordkorea muss eine klare, konkrete und nachvollziehbare Verabredung zur Abrüstung seines Nukleararsenals unterzeichnen. Kim braucht wirtschaftliche Erfolge, er braucht Exporte und Devisen. Trump muss dafür ein international kontrolliertes Nuklearabbauprogramm bekommen. Ein drittes Treffen sollte es nur geben, wenn dies in einem völkerrechtlich bindenden Dokument festgehalten wird.

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