RWE-Chef: Lützerath zum Symbol zu machen, kann ich nicht nachvollziehen / Krebber macht Druck auf Bund: Brauchen sehr schnell Klarheit über Wasserstoffnetz

Essen (ots) –

RWE-Chef Markus Krebber hat die Bereitschaft signalisiert, noch mehr neue Gaskraftwerke zu bauen als die bisher geplante Kapazität von drei Gigawatt (GW). Damit könne man die drei GW Braunkohlestrom ersetzen, die durch den auf 2030 vorgezogenen Ausstieg früher aus dem Markt gehen. „Aber wir können uns als RWE auch vorstellen, in Deutschland mehr wasserstofffähige Gaskraftwerke zu bauen, wenn das notwendig ist, wovon ich ausgehe“, sagte Krebber der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe). Moderne Gaskraftwerke, die perspektivisch mit grünem Wasserstoff betrieben werden können, seien „die beste Lösung“, um Kohlekraftwerke als Absicherung für den schwanken Ökostrom zu ersetzen.

Zugleich machte Krebber Druck auf die Bundesregierung, schnellstmöglich die Voraussetzungen für den Bau neuer Gaskraftwerke zu schaffen, vor allem die Planung der Wasserstoffnetze. „Gesichert muss aber sein, dass an den Standorten auch Wasserstoff ankommt, darüber brauchen wir sehr schnell Klarheit über den Ausbaupfad des Wasserstoffnetzes“, sagte Krebber der WAZ.

Zum Ort Lützerath, der trotz der Einigung mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) auf den neuen Ausstiegspfad noch den Braunkohlebaggern weichen soll, sagte Krebber, er hoffe, dass es dort nicht zu ähnlich heftigen Protesten komme wie im Hambacher Forst. „Ich habe gleichwohl absolutes Verständnis für andere Meinungen und Proteste, solange sie friedlich bleiben. Aber ganz ehrlich: Einen Ort, der schon verlassen ist, jetzt zum Symbol zu machen, kann ich nicht nachvollziehen“, sagte Krebber. RWE und der Politik sei es „gelungen, eine Lösung zu finden, die der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz gleichermaßen Rechnung trägt. Wir lassen 280 Millionen Tonnen Braunkohle im Boden liegen“, so der RWE-Chef.

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